Samira-San Altana ist eine Kriegerin aus der Provinz Kosch. Gespielt wird sie von Heike.

Äußeres

Samira ist 1,87 Schritt hoch, also eine stattliche Erscheinung. Sie hat blaugrüne Augen und dichtes, rotblondes Haar, das sie seit Kindertagen lang trägt. Ihre Züge sind markant, sodass man sie nicht als lieblich bezeichnen würde. Ein klarer, lebhafter Ausdruck verleiht ihr aber eine hohe Anziehungskraft. Ihre Gestalt ist schlank und durchtrainiert, wie es sich für eine Kriegerin ziemt.

Auf ihren Reisen kleidet Samira sich in Kürass und dunkles Lederzeug. Da sie generell eine Schwäche für Leder hat, legt sie selbst bei Festgewandung Wert darauf, irgendetwas aus diesem Material am Körper zu tragen, und wenn es nur ein Armband ist. Gold und Silber bedeuten ihr dagegen wenig.

Charaktereigenschaften

Samira ist von offenem, fröhlichem Wesen. Fremden begegnet sie voller Neugier und Interesse, die Gelegenheit zu einem Gespräch lässt sie fast nie verstreichen. Für eine Kriegerin sehr untypisch neigt sie dazu, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Ihre Gefährten sind gelegentlich überrascht, wie lange sie zögert, ehe sie zur Waffe greift. Hat sie sich einmal zum Kampf entschlossen, erweist sie sich als würdige Trägerin ihres Kriegerbriefs, die das Tuzakmesser geschickt zu führen versteht. Allerdings bringt sie sich oft in unnötige Gefahr, wenn sie versucht, ihre Gegner lediglich kampfunfähig zu machen, statt sie schlicht zu töten. Was selbst ihre Freunde nicht wissen sollen, aber doch kaum übersehen können: Tief im Inneren ist Samira unsicher, weil sie sich für zu weich hält. Sie schämt sich für diesen Wesenszug, kann ihn aber kaum verbergen. So offen Samira auftritt, so schwer fällt es ihr, sich jemandem wirklich anzuvertrauen. Die Gründe reichen wahrscheinlich bis in ihre Kindheit zurück.

Alles, was magisch ist, übt auf Samira eine geradezu unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Sie bedauert es sehr, dass ihr jede Magiebegabung fehlt. Um so mehr hält sie ihre persönliche Waffe Windstreich in Ehren, die Thorn Eisinger mit magischen Kräften belegt hat. Um das elegant geschwungene Tuzakmesser nicht durch einen erhöhten Bruchfaktor zu gefährden, nutzt sie den innewohnenden Duplicatus Doppelpein nur in äußerster Not oder zu ganz besonderen Gelegenheiten. Samira träumt davon, bei ihren Abenteuern weitere Artefakte zu erringen, um zum Beispiel ein magisches Licht entstehen zu lassen oder andere Zauber zu wirken.

Im Umgang mit ihren Gefährten ist Samira gutmütig und uneitel. Auch wenn sie in diesem Zusammenhang keine amourösen Absichten hegt, ist sie gelegentlich enttäuscht, dass die Freunde sie mehr als Kumpel wahrnehmen und ihr nie ein Kompliment für ihr Aussehen machen.

Samiras besondere Liebe gilt den Tieren. Sie beneidet die Hexen um ihre Vertrauten, hat sich aber mit ihrem Pferd Shazan und ihrem Hund Gharras durch lange Zuwendung immerhin so eng angefreundet, wie das zwischen Mensch und Tier möglich ist. Sie wünscht sich sehr, eines Tages einen abgerichteten Falken zu besitzen.

Samira glaubt an die zwölf Götter. Sie ist nicht übermäßig religiös, erweist Rondra aber Respekt. Leicht abergläubisch achtet sie darauf, immer ein Band in den rot-weißen Farben der Göttin bei sich zu tragen.

Samira kann gut schwimmen, hasst aber das Wasser. Mehrere Tage bei Regen im Freien zu übernachten, kann ihr die Laune gründlich verderben.

Abstammung und Herkunft

Samira stammt aus der Provinz Kosch von einer Baronie in der Nähe des Angbar-Sees. Ihre Eltern sind Baron Rolfrin und seine Gattin Endira. Ihr älterer Bruder Reonar ist der Liebling des Vaters und soll das Lehen erben, an dem Samira ohnehin nur wenig Interesse zeigt. Die Familie Altana ist wohlhabend, aber im Vergleich zum niederen Adel anderer Provinzen nicht reich. Die Redewendung "arm wie ein Koschbaron" findet hier ihre klassische Anwendung.

Die Herkunft hat Samira in mancherlei Hinsicht stark geprägt. Kosch ist eine ungewöhnlich friedliche Provinz, in der Menschen und Zwerge seit jeher einträchtig zusammenleben. Auch Samira hat sich in Gesellschaft von Zwergen stets wohl gefühlt, was sich heute in ihrer Verbundenheit mit Dergram fortsetzt.

Andere Bräuche ihrer Heimat sind Samira dagegen fremd geblieben. Die Neigung der Kosch-Leute, sich nur auf das Bewährte zu verlassen und nicht über den Tellerrand hinauszuschauen, widerspricht ihrer angeborenen Neugier und Abenteuerlust.

Kindheit und Jugend

Als Samira fünf Jahre alt war, verließ ihre Mutter Endira die Familie. Samira fand den Grund nie heraus, um so mehr hat der unerklärliche Verlust sie getroffen und verunsichert.

Baron Rolfrin war ein strenger Vater, der seine Kinder zu unnachgiebigen Lehensherren erziehen wollte. Samiras weiche Natur blieb ihm dabei stets ein Ärgernis und eine Enttäuschung. Der rauflustige und ein wenig tumbe Reonar war mehr nach seinem Geschmack. Samira versuchte, sowohl dem Vater als auch dem Bruder aus dem Weg zu gehen, wann immer es möglich schien. Ihr Lieblingsplatz war das Wirtshaus an der Straße nach Angbar, wo sie Stunden lang gespannt zuhörte, wenn die Reisenden von fernen Ländern und großen Abenteuern sprachen. Ihre wache Aufmerksamkeit sicherte ihr die Zuneigung der Fremden, die ihr oft noch einige Sätze in ihrer Sprache beibrachten. Schon bald gab es keinen Neuankömmling, mit dem Samira nicht wenigstens ein paar Worte in seinem Heimatdialekt wechseln konnte.

Samira war 14 Jahre alt, als es innerlich zum endgültigen Bruch mit ihrem Vater und ihrem Bruder kam. Bei einem Ausritt im Wald fand sie einen jungen Adler, der sich an der rechten Schwinge verletzt hatte. Sie nahm ihn mit nach Hause, um ihn gesund zu pflegen. Im Hof traf sie ihren Vater, der sie verächtlich ansah. "Ein Krieger kann niemals Bettler in einem fremden Haus sein. Gib ihm einen ehrenvollen Tod." Als Samira sich schützend vor das verletzte Tier stellte, rief Rolfrin ihren Bruder. Ein Wink genügte und Reonar tötete den Adler unter den beifälligen Blicken des Vaters. Samira hat den beiden die Kränkung zwar niemals verziehen. Es blieb aber eine leise Angst zurück, dass sie schwach und deshalb eine Schande für das Haus Altana sei.

Studienzeit

Den Beginn ihrer Studienzeit empfand Samira als Befreiung, ihre Familie ließ sie mit Freuden hinter sich. Seit vielen Generationen waren die Kinder der Altanas zu Kriegern erzogen worden und an dieser Tradition wollte Samira festhalten. Doch wissbegierig wie sie damals schon war, bewarb sie sich an der Herzog-Eolan-Universität in Methumis, um neben der Kriegerausbildung auch andere Fächer belegen zu können. Der Umzug vom Mittelreich ins Liebliche Feld bot zudem eine willkommene Gelegenheit, nach der Jugend im handwerklich geprägten Kosch eine ganz andere Lebensart kennenzulernen. Nach einer harten Aufnahmeprüfung war die Einschreibung für Samira ein Anlass zu echter und wahrer Freude.

Das zweijährige Trivium in Grammatik, Rhetorik und Logik des Bosparano schloss Samira so erfolgreich ab, dass sie für das sechsjährige Quadrivium frei zwischen den Fakultäten wählen konnte. Neben ihrem Hauptfach Kriegs- und Wehrkunst an der Rondra-Schule entschied sie sich für Sprachen an der Nandus-Schule, Medizin an der Peraine-Schule und als Pflichtfach für Astronomie an der Phex-Schule. In ihren Kursen zeigte sie gute Leistungen, nur mit der Sternkunde tat sie sich schwer. Prophezeiungen und Navigation blieben bei ihr letztlich Glückssache, auch für das dazu notwendige Rechnen bewies sie wenig Talent. Mit ihrer schwach ausgeprägten mathematischen Begabung fand sie zwar kaum Zugang zur örtlichen Handelskultur, doch die moderne Wirtschaft des Horasreichs beeindruckte sie sehr.

In der Nandus-Schule der Herzog-Eolan-Universität ist neben der Fakultät für Sprachkunst und Philosophie auch die Magierakademie untergebracht. Während ihres vierten Studienjahres traf Samira dort auf dem Weg zu einem ihrer Kurse einen magiebegabten Studenten, in den sie sich Hals über Kopf verliebte. Mit seinen langen schwarzen Haaren und dem draufgängerischen Blick zeigte der arrogante junge Mann genau das Selbstvertrauen, das sie selbst gerne gehabt hätte. Leider verfielen auch andere Studentinnen seinem verwegenen Charme, sodass er die herbe, rothaarige Schönheit aus der Provinz kaum eines Blickes würdigte. Samira behielt ihre Enttäuschung für sich und tröstete sich mit langen Spaziergängen zu den Bunten Mauern, dem farbenprächtigen Fresko, das den Stadtwall von Methumis bedeckt. Auch in den folgenden Jahren zeigte Samira eine verhängnisvolle Leidenschaft für Männer, die ihr kühl oder gleichgültig gegenüberstanden, eventuell eine Nachwirkung der kalten Atmosphäre in ihrem Elternhaus.

Dem Glück, als Samira endlich den ersehnten Kriegerbrief erhielt, taten die Gefühlswirrungen keinen Abbruch. Schließlich wollte sie sich erst einmal nicht binden, sondern in die Welt hinausziehen, um Abenteuer zu erleben und Ruhm zu erwerben. Und so sollte es dann auch geschehen...

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